Mental Load als Elternteil reduzieren
Es sind die vielen unsichtbaren Aufgaben, die in Familien zu Dauerstress führen. Oftmals handelt es sich um vermeintlich kleine Tätigkeiten, die sich auf den Tag summiert zu einem riesigen Turm aufbäumen.
Es geht nicht nur um die zahllosen Erledigungen, sondern auch um die Verantwortung für die Kinder, die psychische Belastung durch die konstante Denkarbeit und die schwere Last der Erwartungen: der eigenen, der Familie, der Gesellschaft.
Die sogenannte Care-Arbeit stellt vor allem für berufstätige Eltern eine gewaltige Mehrbelastung dar. Chronische Erschöpfung am Ende des Tages geht oftmals Hand in Hand mit dem unschönen Gefühl, nicht viel erledigt zu haben, wenn sichtbare Resultate fehlen. Der saubere Boden ist sofort wieder vollgekrümelt, die Hausaufgaben niemals endend.
Ein erster Schritt Richtung Reduzierung der Mental Load ist, alle Aufgaben im Familienverband aufzuschreiben und in Einzelteile zu zerlegen: Wäsche aufsammeln, waschen, aufhängen, falten, bügeln, einräumen. Es ist den Familienmitgliedern nicht immer bewusst, wie viel Arbeit in den eigenen vier Wänden anfällt. „Das bisschen Haushalt, macht sich von allein…“.
Oftmals fällt es trotz Überforderung schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gedanken wie „Ich muss mich nur mehr anstrengen“ oder „Andere schaffen es auch“ sind unbewusste Denkmuster aus Erfahrungen der Vergangenheit. Unser Unterbewusstsein diktiert uns diese Prinzipien, die das Leben steuern und uns einschränken. Durch Mindset-Arbeit beobachten wir unsere Gedanken und üben, den Fokus darauf zu setzen, was wir uns wünschen, um mehr davon zu erfahren.
Auch Nein-Sagen darf erlernt werden, da zu oft Ja-Sagen und Nein-Meinen automatisch überfordert. Nein-Sagen hat viel mit dem eigenen Selbstwert zu tun. Wir dürfen unsere Bedürfnisse annehmen, die Kontrolle loslassen und darauf vertrauen, dass jemand anderes die Aufgaben genauso gut erledigt.
Eine weitere Mental Load Falle ist übermäßiger Perfektionismus. Verfallen wir in einen Optimierungswahn, kann dies in Erschöpfung oder sogar Krankheit enden. Ein perfektes Leben mit Kindern ist schwer nachhaltig und gesund umsetzbar. Sind die Glaubenssätze entlarvt, die uns immer weiter antreiben, dann tritt auch mehr Leichtigkeit ins Leben.
Bei erdrückender Mental Load als Elternteil hilft ehrliches Beobachten und Reflektieren der täglichen Abläufe sehr: Lösungen finden statt Probleme wälzen, das umsetzen, was wichtig ist und uns am Ende des Tages dafür feiern, was alles wunderbar geklappt hat!
Tipps für mehr Leichtigkeit im Familienalltag:
Machen Sie im Familienteam die Grundstruktur aller Tätigkeiten sichtbar und teilen Sie diese fair und altersgerecht auf.
Schreiben Sie limitierende Gedanken auf und hinterfragen Sie diese ehrlich.
Üben Sie, den Fokus auf das zu setzen, was Sie möchten, und nicht auf die Schwierigkeiten. „Where the focus goes, energy flows!“
Trauen Sie sich, frische, positive Gedanken zu denken, unser Gehirn bildet ständig neue neuronale Verbindungen. Und dann fleißig üben!
Ersetzen Sie ein übereiltes „Ja“ mit „Ich denke darüber nach und melde mich.“ Wir dürfen es uns angewöhnen, nicht ständig sofort eine Entscheidung zu treffen.
Laden Sie regelmäßig Ihre Energie-Batterie auf, jede kleine Gelegenheit zählt.