Vorweihnachtlicher Zauber
Der wahre Zauber der Weihnachtszeit
Die festlichsten Tage des Jahres nähern sich mit all ihrer Magie, doch das besinnliche Bild, das wir mit ihnen verbinden, lässt uns oft überfordert und energielos durch die funkelnden Straßen hetzen. Ein paar Gedanken, wie diese besonderen Wochen nicht die große Zeit des Zuviels werden.
Vielleicht klopfen auch in Ihnen zwei Adventsherzen: Eines, das vor Vorfreude hüpft und in Dauerschleife Kekse backen und stimmungsvoll Dekorieren möchte. Das zweite Herz schlägt auf Sparflamme, haben es die vorausgegangenen Monate ordentlich gefordert und strapaziert.
Rund um das Fest der Feste baut sich dann noch eine unsichtbare Last aus Erwartungen und Druck auf, und das beinahe kitschige Idealbild bringt uns zu Jahresende mächtig ins Schwitzen. Aus Filmen kennen wir die lachenden Familien in Weihnachtspullis, die harmonisch die festlich verpackten Geschenke unter der geschmückten Tanne öffnen. Die Realität sieht meist weniger perfekt aus, denn das wirkliche Leben hat auch an Feiertagen ein Wörtchen mitzureden.
Um entspannt in diese besondere Zeit zu starten, dürfen wir die zentnerschweren Erwartungen getrost ausmustern. Es sind die unrealistischen Vorstellungen an uns selbst und an andere, die harmonische Festtage fast schon unmöglich machen. Können wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass wenig im Leben wirklich perfekt ist, und das ebenso für Weihnachten zutrifft? Es ist die verflixte Spalte zwischen Erwartung und Realität, die gern in Enttäuschung und Frust ausartet.
Überlegen Sie, was Ihnen und Ihren Liebsten wirklich am Herzen liegt, denn Weihnachten ist nicht die Zeit, um andere zu beeindrucken - vielmehr geht es darum, authentisch zu sein und die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Das englische Wort für Geschenk lautet „present“, und präsent zu sein für ein offenes Gespräch oder ein Zeichen der Dankbarkeit ist oftmals das schönste Geschenk. Eine Haltung der Achtsamkeit hilft uns, in Zeiten emotionaler Turbulenzen die kleinen Dinge zu schätzen. Besinnliche Momente geschehen ohnehin meist spontan und lassen im Alltagstrubel kleine Weihnachtsinseln entstehen.
Der Advent lädt zur Selbstreflexion und zum Innehalten ein: Was darf sich im neuen Jahr ändern und was darf voller Dankbarkeit bleiben? Wie möchte ich mein Dasein auf Erden verbringen, wissend, dass es für uns alle irgendwann vorbei sein wird? Wie schaffe ich es, nicht nur an den Festtagen an mich selbst, an andere und an die Welt zu denken? Kleine Gesten wie das Spenden für wohltätige Zwecke oder ein Hilfsangebot für Menschen in Trauer oder Not können den Weihnachtszauber greifbar machen und uns das schöne Gefühl geben, Teil von etwas Größerem zu sein.
Manchmal können auch Traditionen aus Kindertagen, die nicht mehr zu unserer aktuellen Lebenssituation passen, eine Frustrationsquelle sein. Starre Vorstellungen engen ein und verhindern, dass wir Weihnachten lustvoll erleben. Vielleicht besprechen sie dieses Jahr mit Familie oder Freunden, was wirklich Freude bereitet und was als lästige Pflicht empfunden wird. Definieren Sie das weihnachtliche Miteinander gemeinsam und lassen Sie sich überraschen, wie Raum für neue, sinnstiftende Rituale entsteht.
Weiters kann etwas Vorbereitung die Weihnachtszeit spürbar verlangsamen. Notieren Sie, was Ihnen heuer wichtig ist und planen Sie es mit Zeitpuffern ein. Entschleunigung beginnt im Kopf und zeigt sich in kleinen, bewussten Handlungen. Das Zauberwort Aufgabenteilung schafft hier viel Entlastung, denn abgesehen davon, dass es mehr Stille und weniger Eile bringt, tragen andere Personen zum Gelingen des Festes bei, was ganz im Sinne von Weihnachten die Verbundenheit fördert.
Inmitten der allgegenwärtigen Weihnachtshektik ist es fast schon etwas verwegen, authentisch und langsam die magische Zeit zu verbringen. Dabei führt uns das bewusste Genießen zur wahren Essenz von Weihnachten: dem Fest des Friedens, der Stille und der Liebe.
Impulse für eine entspannte Weihnachtszeit:
Fragen Sie sich: Was macht Weihnachten für mich besonders?
Planen Sie mit Bedacht: Welche Termine sind wirklich wichtig?
Brechen Sie mutig mit Traditionen, die schon lange für Unmut sorgen
Lassen Sie Wunschzettel schreiben, das spart Denkarbeit
Vermeiden Sie Konflikte, die auch das restliche Jahr Streitthema sind
Übermäßiger Konsum schließt wahren Genuss aus, essen und kaufen Sie achtsam
Nehmen Sie die kleinen, wesentlichen Dinge wahr
Vermeiden Sie hektische Menschen und überfüllte Orte
Kochen Sie gemeinsam, das entlastet, schützt vor Meckereien und verbindet
Drehen Sie das W zu einem M um und feiern Sie Mei(h)nachten mit genug Pausen für sich